Q&A zum open call: ATLAS DER BEWEGTEN LUFT: MUSIK

Zu welchem Anlass findest das Projekt statt?

Die Münchner Philharmoniker, das Orchester unserer Stadt, feiern in diesem Jahr 125-jähriges Jubiläum. Um das mit allen Münchnerinnen und Münchnern zu feiern, findet am Samstag, den 01. Juni 2019 von 14-24 Uhr ein Jubiläums-Fest statt – quasi ein Tag der offenen Tür bei freiem Eintritt.

Was ist ATLAS DER BEWEGTEN LUFT: MUSIK?
Das ist der Titel einer neuen Komposition von Komponist Georg Nussbaumer, die er extra für diesen Anlass schreibt. Die Idee ist, wie bei einem Atlas einen Überblick zu bekommen, was für unterschiedliche Regionen und Formen der Musik es gibt. Als Musik-Atlas wird der Gasteig zu einer klingenden Landkarte, denn die Spielorte sind auf den ganzen Gasteig verteilt. Die Komposition ist als ein Klangstrom konzipiert, in dem Ausschnitte aus allen Arten von Musik auftauchen.

Ich habe keine Repertoirestücke, kann ich trotzdem mitmachen?
Klar, wer gerade kein Musikstück parat hat, um es beim ATLAS beizusteuern, spielt stattdessen leichte Passagen, die der Komponist extra dafür schreibt.


Kann ich alleine oder nur mit Ensemble mitspielen?
Sowohl als auch! Du kannst als Einzelperson mitmachen, kannst dich aber auch mit deiner Band/Ensemble oder deinen Musikerfreunden zusammenschließen und als Gruppe teilnehmen. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt: auch komplette Orchester und Chöre sind erwünscht!


Leider können nicht alle aus meiner Band/ meinem Ensemble oder meinem Orchester – können wir auch als Einzelpersonen mitmachen?
Ja, das geht gut. Ihr schreibt uns einfach, was Ihr spielen möchtet, ob einzeln oder als Gruppe.

Kann ich nur teilnehmen, wenn ich klassische Musik spiele?
Alle Stile sind erlaubt und sogar erwünscht, nicht nur klassische Musik. In den Zeitfenstern, in denen die Mitwirkenden jeweils ihre Repertoire-Stücke spielen, entsteht also ein klingender „ATLAS“ aller Musikstile, die es gibt. Eine Besonderheit: die Stücke werden nicht ganz gespielt, sondern nach einer vorgegeben Zeit abgeschnitten.


Das Stück findet nicht im Konzertsaal statt?
Richtig, wir benutzen den gesamten Gasteig als Bühne: Foyers, Treppen, Eingangshallen, Stadtbibliothek sowie versteckte Backstage-Räume, zu denen man normalerweise keinen Zugang hat. Nicht nur das Publikum wandert während der Aufführung individuell durch den Gasteig, sondern auch alle Musiker*innen haben in ihrer Partiturstimme zwei bis drei Ortswechsel einkomponiert. Eine weitere Besonderheit: es gibt keine Bühnensituationen, sondern die Mitwirkenden spielen mit Blick aus dem Fenster oder in die Leere, in sich vertieft.


Das Stück dauert 2 Stunden, spiele ich die ganze Zeit?
Keine Sorge: In der Partitur sind für alle Musiker*innen auch Pausen einkomponiert, in denen nicht gespielt wird. In diesen Pausen können die Mitwirkenden selbst als Publikum durch den Gasteig schlendern und einfach zuhören.


Wie weiß ich, wann und wo ich spiele?
Über Uhrzeit und ein Notenblatt werden die Einsätze gegeben. Das Stück dauert insgesamt zwei Stunden, von 17 bis 19 Uhr. Über einen Raumplan mit farbigen Markierungen findet ihr ganz einfach zu den Notenpulten, an denen gespielt wird.


Wenn 300 Musiker*innen gleichzeitig spielen: ist das nicht ein großes Chaos?
Ja, stellenweise ist das ein organisiertes Chaos, das der Komponist ganz bewusst herstellen möchte. Stell dir vor, 300 Musiker*innen spielen für kurze Zeit alle denselben Ton oder spielen im nächsten Moment alle so laut wie möglich – das hat einen Wirkung und Kraft, die im klassischen Konzert so nicht erfahrbar ist.


Hört man mich überhaupt, wenn alle gleichzeitig spielen?
Es gibt Phasen, wo alle auf engem Raum durcheinander spielen. In anderen Momenten spielen Solisten oder Gruppen aber einsam und sind für das Publikum gut hörbar.


Wie viel Zeit muss ich dafür aufwenden?
Die Partiturstimme erhältst du ca. 1 Woche vor der Aufführung. 2-3 Stunden sollten ausreichen, um die Partitur in Ruhe durchzuschauen und die darin notierten Aktionen einmal selbst auszuprobieren. Zwischen dem 28.-31.05.2019 bietet der Komponist Georg Nussbaumer Einzelproben mit Interessierten an, um mehr über sein Stück zu erzählen und um einige Zeichen/Notationen zu klären – diese Einzelprobe ist aber nicht verpflichtend. Am Tag der Aufführung selbst, am 01.06.2019, gibt es von 10:00 bis ca. 12:30 Uhr eine Generalprobe im Gasteig. Nach der Aufführung 17:00-19:00 Uhr ist das Projekt für dich/euch abgeschlossen.


Ist die Partitur kompliziert?
Auf der ersten Seite der Partitur sind alle Sonderzeichen erklärt. Die einzelnen Stimmen bestehen aus einfachen Elementen wie Tonleitern, Dreiklängen, gehaltenen Tönen oder Angaben wie „Spiel so laut/leise wie möglich“. Die Einzelstimmen sind für sich gesehen also einfach und schlicht, in der Masse von 300 Musiker*innen entwickelt die Musik aber eine faszinierende Kraft und Wirkung: der Gasteig wird in Schwingung versetzt!


Bekomme ich Geld, wenn ich mitspiele?
Ein Honorar für die Mitwirkenden wird nicht bezahlt. Die Münchner Philharmoniker bedanken sich aber bei allen Mitwirkenden mit jeweils 2 Freikarten für künftige Konzerte in der Philharmonie.


Wer ist Georg Nussbaumer?
Georg Nussbaumer, 1964 in Linz geboren, ist ein österreichischer Komponist, Konzeptkünstler und Regisseur. Er ist ein international gefragter Künstler und wird von renommierten Opern- und Theaterhäusern, Festivals und Ausstellungshäusern eingeladen, großdimensionierte Projekte zu entwickeln. Die meisten seiner Arbeiten finden im öffentlichen Raum statt. Wir sind geehrt, dass Georg Nussbaumer zum Geburtstag der Münchner Philharmoniker mit diesem neuen Monsterwerk gratuliert. http://georgnussbaumer.com/


Wer spielt noch alles mit?
Mehrere Musikerinnen und Musiker der Münchner Philharmoniker sind begeistert von dem Projekt und spielen selbst als Akteure mit – als Solisten oder als Ensembles. Auch die Orchesterakademisten sind Teil des Projektorchesters, zudem wirken Studierende der Münchner Musikhochschule mit. Auch jugendliche Musikerinnen und Musiker haben ihre Teilnahme schon bestätigt. Außerdem freuen wir uns über Zusagen von weiteren Laien- und Profiorchestern und einzelnen Ensembles aus München und Umgebung. Auch Bands, Chöre, einzelne Sängerinnen und Sänger sind herzlich eingeladen.

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philharmoniker@muenchen.de