Freitag 15. März 2024 | 20 Uhr

&

Samstag 16. März 2024 | 20 Uhr

 

PATHOS München

Dachauer Str. 110D, 80636 München

www.pathos.theater

Fotos: Malina Albustin

becoming animal

Inszeniertes Konzert mit Musik des dänischen Komponisten Simon Løffler: wenn tiergewordene und technisierte Körper zu den eigentlichen Instrumenten werden und das Stumme hörbar wird.

 

 

In seinen jüngsten Kompositionen studiert Simon Løffler tierische Verhaltensweisen, um aus ihnen neue Bedingungen für das Musizieren abzuleiten. Seine Stücke erkunden, wie die bei der Klangproduktion bewegten Körper der Musiker:innen überführt werden können ins Nicht-menschliche. Dafür erweitert der Komponist die menschlichen Körper um Präparationen, um die physiognomischen Kennzeichen bestimmter Tierspezies zu imitieren – deren Körpersprache sie dann sogleich adaptieren: Sie beginnen, ihr Territorium zu markieren mit Gesten und Signalen, Klang und Stille, Bewegung und Klangfarbe.

„b“ bildet mit seinem technischen Setup einen starken Kontrast, weil hier verschiedene Apparaturen aneinander geschaltet werden, die man auch hört: laut und durch die bespielten Neonröhren in seiner Hektik nahezu das Gegenteil der poetischen und fast stillen ANIMALIA-Stücke.

Zum Tier werden – das gilt nicht nur für die Performenden, sondern gewissermaßen auch für das Publikum. Jedenfalls in Simon Løfflers Wahrnehmungsexperiment mit dem Werktitel „c“ aus dem Jahr 2013, weil hier der Kiefer auf außergewöhnliche Weise zum Hörorgan wird: Die Glockenspiele der drei Aufführenden werden über Miniaturmikrofone abgenommen. Die auf diese Weise aufgezeichneten Resonanzen werden in Echtzeit mithilfe mehrerer Transducer auf lange Holzstäbe übertragen. Diese sind in Form eines Hufeisens angeordnet, an denen entlang das Publikum nebeneinander platziert ist. Alle Beteiligten tragen Lärmschutzkopfhörer, sodass das ohnehin sehr leise und nur mit den Fingern vollzogene Glockenspiel eben nicht mehr über den räumlichen Direktschall zu vernehmen ist, sondern lediglich über den skurrilen Umweg. Auf Signal beißen alle Besucherinnen und Besucher in die Holzstange und der Rest ist dann ein physikalisch-akustisches Phänomen: Klänge im Ohr.


trugschluss vernetzt die internationalen Gäste mit Münchner Interpret:innen, Musiker:innen und Performer:innen, die das Programm in aller Offenheit fürs Unbequeme, Riskante und auch Absurde auf die Bühne bringen.

 

 

 

Simon Løffler
Komposition, Performance

Ane Marthe Sørlien Holen
Performance

Mathias Lachenmayr
Marina Schlagintweit
Daan Wilms
Elektronik, Glockenspiel

Gefördert durch



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