Fernste Geliebte

Eine 5-stündige, begehbare Konzertinstallation zu Beethovens Liederzyklus "An die ferne Geliebte"

 

Hagar Sharvit (Mezzosopran)

Daniel Gerzenberg (Piano / Lyrik)

Martine-Nicole Rojina (Klangkunst)

trugschluss-Kollektiv (Idee & Inszenierung)

 

Das Motiv von der unüberwindbaren Distanz, über die das Lyrische Ich in Beethovens Liederzyklus »An die ferne Geliebte« klagt, wird in einer begehbaren Konzertinstallation des trugschluss-Kollektivs konkretisiert und in räumlich- physische Dimensionen übertragen: Sängerin, Pianist und Publikum sind augenscheinlich voneinander getrennt, sie befinden sich – real und virtuell – an unterschiedlichen Orten. Sie können sich gegenseitig hören, wissen also von ihrer Ko-Präsenz, direkte Kommunikation ist aber nur für kurze Momente möglich. Es wird unmittelbar erfahrbar, was Nähe und Distanz, was körperliche Präsenz und mediale Repräsentation bedeuten – stets getragen von dem Wunsch, sich letztendlich doch vis-à-vis gegenüber zu stehen.

 

Beethovens Liederzyklus wird zeitlich auf eine fünfstündige Performance gestreckt, die Musik wird phasenweise skulptural, verharrt an prägnanten musikalischen Passagen. Das Publikum bewegt sich buchstäblich durch die Musik hindurch, erlebt Beethovens Musik mal im Original, mal elektroakustisch verfremdet und von künstlichen Soundumgebungen umschlossen. Dabei reagieren Hagar Sharvit (Mezzosopran), Daniel Gerzenberg (Piano, Lyrik) und Martine-Nicole Rojina (Klangkunst) auf unvorhersehbare Situationen und Begegnungen mit dem Publikum.

 

Spielort ist ein Parkdeck unweit des Münchner Hauptbahnhofs, dem Sinnbild für Urbanität, Mobilität und Distanz. Graue Tristesse verbindet sich mit akustischen Projektionen starker und idyllischer Naturbilder, die den Liedgesang dominieren.

 

Die Mitglieder des Münchner trugschluss- Kollektivs und HIDALGO haben diese begehbare Konzertinstallation in Koproduktion entworfen. Mit der grundlegenden Tendenz, konventionelle Konzertformen aufzuweichen und das Publikum Teil des theatralischen Akts werden zu lassen, transformiert das trugschluss-Kollektiv in seiner Inszenierung die Liedtexte und die Musik aus Beethovens bekanntem Liederzyklus in eine puristische, räumlich wie körperlich real erfahrbare Situation.

 

Das Projekt ist eine Koproduktion von trugschluss und HIDALGO.

Fotos: Max Ott für das HIDALGO Festival

14. & 15. September 2020 | 16-21 Uhr

im Rahmen des HIDALGO FESTIVALS

Alpina-Parkhaus am Stachus, München

trugschluss verbündete sich bei diesem Projekt mit